Wenn du nicht handeln kannst: Wie du dein Selbstwertgefühl zurückgewinnst
- Rosalia Morris

- 20. Feb.
- 3 Min. Lesezeit
Gefangen zwischen Wollen und Nicht-Können
Es gibt Zeiten im Leben, in denen wir uns vornehmen, uns besser um uns selbst zu kümmern, aktiver zu sein oder etwas Neues zu beginnen – doch dann stehen wir still. Manchmal liegt es an äußeren Umständen: eine lange Krankheit, eine Verletzung oder andere Herausforderungen, die uns physisch oder mental ausbremsen. Manchmal ist es ein innerer Widerstand, eine Unsicherheit, die uns lähmt. Doch egal, was uns aufhält – es gibt Wege, wieder in Bewegung zu kommen und das Vertrauen in uns selbst zurückzugewinnen.
Warum das Nicht-Handeln so schwer wiegt

Wenn wir merken, dass wir unsere eigenen Erwartungen nicht erfüllen, wächst nicht nur Frustration, sondern oft auch Selbstzweifel. Wir beginnen, an unserem eigenen Wert zu zweifeln, weil wir das Gefühl haben, nicht genug zu leisten. Doch hier ist eine wichtige Differenzierung: Der Wert eines Menschen liegt nicht ausschließlich in seinen Handlungen. Ja, unsere Entscheidungen und Taten beeinflussen unsere Umwelt, und wer bewusst Schaden zufügt oder keine Verantwortung übernimmt, schadet sich und anderen. Aber das bedeutet nicht, dass unser Wert als Person automatisch sinkt, wenn wir temporär nicht handeln können. Unser Wert liegt nicht nur darin, was wir tun, sondern auch darin, wie wir denken, wie wir mit anderen umgehen und wie wir mit uns selbst in schwierigen Zeiten umgehen.
Selbstakzeptanz vs. Ausreden: Die richtige Balance
Es ist wichtig, sich selbst gegenüber ehrlich zu bleiben. Wenn äußere Faktoren dich davon abhalten, etwas zu tun, dann erkenne das an, aber nutze es nicht als dauerhafte Ausrede. Es gibt immer Möglichkeiten, in kleinen Schritten voranzukommen. Wenn du durch eine Krankheit oder Verletzung eingeschränkt bist, kannst du vielleicht nicht dein gewohntes Training absolvieren – aber du kannst an deiner mentalen Stärke arbeiten, leichte Bewegungen machen oder dich mit anderen Formen der Selbstfürsorge beschäftigen. Sich selbst zu bemitleiden oder die Schuld nur bei äußeren Umständen zu suchen, bringt dich nicht weiter – aber dich bewusst zu fragen: „Was kann ich heute tun, um mich trotz meiner Situation ein Stück besser zu fühlen?“ öffnet neue Wege.
Lösungen, um ins Handeln zu kommen

1. Den Handlungsspielraum neu definieren
Wenn du aktuell nicht tun kannst, was du dir vorgenommen hast, überlege, was du stattdessen tun kannst. Wenn Sport nicht möglich ist, kannst du dich auf Ernährung oder mentale Übungen konzentrieren. Wenn eine große Veränderung nicht machbar ist, kannst du kleinere Gewohnheiten in deinen Alltag integrieren, die langfristig einen Unterschied machen.
2. Akzeptanz und Geduld entwickeln
Manchmal geht es nicht darum, sofort eine Lösung zu finden, sondern darum, sich selbst den Raum zu geben, in einem eigenen Tempo wieder handlungsfähig zu werden. Akzeptanz bedeutet nicht Resignation, sondern das bewusste Annehmen der aktuellen Umstände, um aus ihnen das Beste zu machen.
3. Kleine Erfolge bewusst wahrnehmen
Wenn du für eine Weile stillstehen musst, dann richte den Fokus auf das, was du trotzdem geschafft hast. Selbst eine gute Mahlzeit zuzubereiten, eine entspannende Meditation zu machen oder ein Buch zu lesen, kann ein kleiner, aber wertvoller Erfolg sein. Fortschritt misst sich nicht immer an großen Schritten, sondern an der kontinuierlichen Bewegung.
4. Routinen anpassen und flexibel bleiben
Wenn dein ursprünglicher Plan nicht umsetzbar ist, entwickle eine Alternative. Vielleicht braucht es eine neue Routine, die besser zu deiner aktuellen Situation passt. Erlaube dir, flexibel zu sein und Pläne zu modifizieren, statt sie ganz aufzugeben.
5. Den Blick nach vorne richten
Es bringt wenig, sich mit Schuldgefühlen oder Vergleichen mit der Vergangenheit aufzuhalten. Konzentriere dich darauf, was du jetzt tun kannst, und erinnere dich daran, dass kein Zustand für immer bleibt. Deine jetzige Situation definiert nicht deine Zukunft.
Du hast mehr Kontrolle, als du denkst

Es gibt Momente, in denen wir nicht so handeln können, wie wir es gerne würden – sei es durch äußere Umstände oder innere Blockaden. Doch das bedeutet nicht, dass wir machtlos sind. Indem du deinen Fokus neu ausrichtest, kleine Schritte gehst und dich selbst mit Geduld und Klarheit betrachtest, kannst du dein Selbstwertgefühl stärken und langfristig wieder ins Tun kommen. Der Schlüssel liegt darin, die Situation zu akzeptieren, ohne sich in ihr zu verlieren – und immer wieder nach Möglichkeiten zu suchen, die dir helfen, dein Leben aktiv zu gestalten.



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